Der Kernunterschied: Remarketing fokussiert sich oft auf E-Mail-Kampagnen, um bestehende Kontakte (z.B. Warenkorbabbrecher) erneut anzusprechen. Retargeting hingegen nutzt meist Display-Anzeigen (Banner) auf Basis von Cookies, um anonyme Webseitenbesucher auf anderen Plattformen wiederzuerkennen und mit gezielten Anzeigen anzusprechen.
Du hast von Remarketing und Retargeting gehört, vielleicht sogar schon erste Kampagnen aufgesetzt. Doch der feine, aber entscheidende Unterschied ist oft nicht ganz klar – und genau diese Unklarheit kann Dich wertvolle Chancen kosten, potenzielle Kunden effektiv zu erreichen. Dieser Artikel bringt Licht ins Dunkel. Du erfährst präzise, was die beiden Ansätze unterscheidet, wie sie funktionieren und wie Du sie strategisch einsetzt, um frühere Besucher effektiv zurückzugewinnen und Deine Marketingziele schneller zu erreichen.
Die Begriffe Remarketing und Retargeting werden häufig synonym genutzt. Das führt schnell zu Missverständnissen und einer weniger effektiven Kampagnensteuerung. Wenn Du nicht genau weißt, welche Methode für welche Zielsetzung optimal ist, riskierst Du Streuverluste, verpasste Chancen und letztlich ein Werbebudget, das nicht sein volles Potenzial entfaltet. Ein klares Verständnis hilft Dir hingegen, Deine Zielgruppen präziser anzusprechen, die Customer Journey Deiner Nutzer besser zu gestalten und Deine Conversionrate nachhaltig zu erhöhen – sei es die Buchung einer Beratung, der Kauf eines Produkts oder die Anmeldung zu einem Webinar. So stellst Du sicher, dass Deine bezahlten Anzeigen die richtige Wirkung entfalten.
Beide Methoden zielen darauf ab, Nutzer erneut anzusprechen, die bereits mit Deinem Unternehmen oder Angebot interagiert haben. Der Unterschied liegt vor allem im Wie und Wo die erneute Ansprache stattfindet.
Unabhängig von der genauen begrifflichen Abgrenzung, hier ist ein einfacher Rahmen – Schritt für Schritt – um frühere Besucher und Interessenten systematisch zurückzugewinnen und sie zum nächsten Schritt in ihrer Customer Journey zu bewegen:
Wen möchtest Du erneut ansprechen? (z.B. Warenkorbabbrecher, Besucher bestimmter Leistungsseiten, Nutzer, die ein Formular begonnen, aber nicht abgeschickt haben, oder aktive Nutzer, die bestimmte Aktionen ausgeführt haben).
Was ist das Ziel der erneuten Ansprache? (z.B. Kaufabschluss für bestimmte Produkte, Terminvereinbarung, Download, Markenpräsenz erhöhen, die gewünschte Aktion auslösen).
Lege fest, welche Nutzeraktionen als Trigger für Deine Kampagnen dienen sollen. Analysen in Google Analytics können hier wertvolle Einblicke liefern.
Nutze Automatisierungs-Tools, um personalisierte Anzeigen in Form von E-Mails basierend auf Nutzerverhalten zu versenden (z.B. nach Warenkorbabbruch, längerer Inaktivität eines Kunden, Interesse an spezifischen Dienstleistungen). Manchmal wird dies auch als E-Mail Retargeting bezeichnet.
Segmentiere Deine E-Mail-Listen, um die Relevanz Deiner Nachrichten zu maximieren. Ein Kunde, der etwa ein Paar Schuhe gekauft hat, benötigt andere Informationen als ein Interessent für einen Scheidungsanwalt.
Achte auf eine klare Handlungsaufforderung und einen echten Mehrwert in jeder E-Mail.
Installiere die notwendigen Tracking-Pixel (z.B. Google Ads Tag, Meta Pixel) auf Deiner Webseite, um Zielgruppenlisten in Deinem Google Ads-Konto aufzubauen.
Erstelle spezifische Zielgruppenlisten in Deinen Werbeplattformen (z.B. „Alle Besucher der letzten 30 Tage“, „Besucher der Preisseite, die nicht konvertiert haben“).
Entwickle ansprechende Werbemittel (Display Anzeigen, Textanzeigen, Video-Ads), die als gezielte Anzeigen auf die jeweilige Zielgruppe und deren vorherige Interaktion zugeschnitten sind. Teste verschiedene Botschaften, um erfolgreiches Remarketing sicherzustellen. Für E-Commerce kann dynamisches Remarketing besonders effektiv sein, indem Anzeigen basierend auf dem vorherigen Nutzerverhalten maßgeschneiderte Anzeigen mit Produkten ausspielen.
Segmentierung ist der Schlüssel: Sprich nicht alle ehemaligen Besucher gleich an. Unterscheide z.B. zwischen denen, die nur kurz auf der Startseite waren, und jenen, die sich detailliert mit einem Angebot beschäftigt haben. Je granularer Deine Segmente, desto relevanter Deine Botschaft und desto wirkungsvoller Deine gezielte Ansprache.
Überzeugende Botschaften und Creatives: Deine Anzeigen und E-Mails müssen auffallen und einen klaren Nutzen kommunizieren. Warum sollte der Nutzer zurückkehren? Was hat er davon? Teste verschiedene Bilder, Texte und Call-to-Actions, um die Anzeigen für Nutzer so attraktiv wie möglich zu gestalten.
Frequency Capping intelligent nutzen: Gerade bei Retargeting-Anzeigen besteht die Gefahr, Nutzer zu verärgern, wenn sie Deine Werbung zu oft sehen. Begrenze die Häufigkeit der Anzeigenausspielung pro Nutzer (Frequency Cap), um „Banner-Blindheit“ oder negative Assoziationen zu vermeiden. Der richtige Zeitpunkt und die richtige Frequenz sind entscheidend.
Conversion-Tracking ist Pflicht: Miss den Erfolg Deiner Kampagnen genau. Wie viele Nutzer kehren zurück? Wie viele konvertieren? Welche Anzeigen und Zielgruppen funktionieren am besten? Optimiere basierend auf diesen Daten. Wichtige KPIs sind hier neben der Conversionrate auch der Cost-per-Acquisition (CPA) und der Return on Ad Spend (ROAS). Ein professionelles Google Ads Management Service kann hier unterstützen.
Datenschutz beachten (DSGVO/ePrivacy): Informiere Deine Nutzer über den Einsatz von Cookies und Tracking-Technologien und hole die notwendigen Einwilligungen ein. Transparenz und ein verantwortungsvoller Umgang mit Nutzerdaten schaffen Vertrauen.
Teste und optimiere kontinuierlich: Was heute funktioniert, muss morgen nicht mehr optimal sein. Teste verschiedene Ansprachen, Angebote, Zielgruppen-Definitionen und Kanäle. Auch fortgeschrittenes Retargeting, wie z.B. sequenzielles Retargeting, kann getestet werden.
Q: Ist Remarketing oder Retargeting teurer?
A: Retargeting über Anzeigennetzwerke (wie Google Ads Remarketing) verursacht direkte Kosten pro Klick (CPC) oder pro Tausend Impressionen (CPM). E-Mail-Remarketing kann, je nach eingesetztem E-Mail-Tool und Listengröße, initial geringere laufende Kosten haben, erfordert aber den Aufbau einer E-Mail-Liste.
Q: Brauche ich beide Methoden?
A: Das hängt von Deinen Zielen und Ressourcen ab. Ideal ist oft eine Kombination: Retargeting, um die breite Masse an Webseitenbesuchern erneut zu erreichen, und E-Mail-Remarketing, um spezifische Aktionen (wie Warenkorbabbrüche) gezielter nachzufassen und bestehende Kunden zu pflegen. Beide zielen darauf ab, potenzielle Kunden im richtigen Moment zu erreichen.
Q: Ab wann lohnen sich diese Maßnahmen?
A: Sobald Du regelmäßigen Traffic auf Deiner Webseite hast, den Du nicht ungenutzt lassen möchtest. Auch mit kleineren Budgets kannst Du bereits starten und erste Erfahrungen sammeln. Die Leadqualität der zurückgewonnenen Besucher ist oft überdurchschnittlich hoch.
Remarketing und Retargeting sind zwei schlagkräftige Instrumente, um die Effizienz Deiner Marketingausgaben zu steigern. Indem Du den Unterschied verstehst und beide Methoden strategisch einsetzt, sprichst Du potenzielle Kunden und Interessenten zum richtigen Zeitpunkt mit der passenden Botschaft erneut an. Du reduzierst Streuverluste, erhöhst die Wahrscheinlichkeit einer Conversion und baust stärkere Kundenbeziehungen auf.
Der Ball liegt jetzt bei Dir. Analysiere Deine bisherigen Berührungspunkte mit Interessenten. Wo verlierst Du sie? An welcher Stelle im Prozess wäre eine erneute, gezielte Ansprache sinnvoll? Beginne damit, eine dieser Strategien oder sogar beide schrittweise zu implementieren und zu testen. Du wirst überrascht sein, wie viele „verloren geglaubte“ Interessenten Du doch noch für Dein Angebot gewinnen kannst.
Referenzen:
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