Abweichende Zahlen zwischen Google Ads und Google Analytics sind meist kein Fehler, sondern Ergebnis unterschiedlicher Zählweisen und Attributionsmodelle. Ads fokussiert oft auf Klicks auf Deine bezahlte Textanzeigen, Analytics auf die gesamte Nutzerinteraktion und den gesamten Lebenszyklus des Kunden.
Du investierst Zeit und Budget in Google Ads, analysierst die Ergebnisse in Google Analytics – und stellst fest: Die Zahlen zu Conversions oder Umsatz stimmen nicht überein. Ein bekanntes Szenario, das schnell zu Verunsicherung führen kann, wenn Du potenzielle Kunden effektiv erreichen willst. Dieser Artikel bringt Klarheit in den vermeintlichen Datensalat. Du erfährst präzise, warum diese Unterschiede bestehen, wie Du sie korrekt interpretierst und dieses Wissen nutzt, um Deine Marketingentscheidungen auf eine solide Basis zu stellen, Deine Kampagnenperformance nachhaltig zu verbessern und so Deinen ROI verbessern zu können. Ziel ist es, wertvolle Informationen aus der digitalen Analyse zu ziehen.
Die Abweichungen zwischen Google Ads und Google Analytics sind selten auf technische Fehler zurückzuführen. Vielmehr liegt die Ursache in den unterschiedlichen Messlogiken und Zielsetzungen der beiden Systeme. Google Ads ist primär darauf ausgerichtet, die Performance Deiner Anzeigen, wie beispielsweise bezahlten Textanzeigen, und Keywords zu bewerten – oft mit Fokus auf den direkten Einfluss auf eine Conversion. Google Analytics hingegen betrachtet die gesamte Customer Journey und das Nutzerverhalten auf Deiner Webseite umfassender, um Dir aufschlussreicherer Informationen zu liefern. Es ist wichtig zu verstehen, dass das aktuelle Google Analytics (GA4) andere Standardmodelle und Herangehensweisen als das ältere Universal Analytics haben kann.
Ignorierst Du diese systembedingten Unterschiede, kann das zu Fehlinterpretationen führen: Du könntest die Wirksamkeit bestimmter Kampagnen unterschätzen oder Optimierungspotenziale übersehen. Das Ziel ist nicht, identische Zahlen zu erzwingen, sondern die jeweiligen Daten zur Leistung im richtigen Kontext zu verstehen und für fundierte Entscheidungen zu nutzen.
Der Schlüssel zum Verständnis der Datenunterschiede liegt im Begriff der Attribution und den unterschiedlichen Zählmethoden.
Attribution: Dieses Modell legt fest, welchem Touchpoint (z.B. Klick auf eine Anzeige, direkter Webseitenaufruf) eine Conversion zugeschrieben wird.
Google Ads verwendet standardmäßig oft ein Attributionsmodell wie „Letzter Klick“ (wobei hier der letzte Google Ads Klick zählt). Du kannst hier aber auch Modelle wie „Datengetrieben“, das auf maschinellem Lernen basiert, oder „Linear“ wählen, um verschiedene Aspekte der Customer Journey zu berücksichtigen. Ads neigt dazu, die Conversion dem Klick zuzuordnen, der sie ausgelöst hat, auch wenn dieser Klick Tage oder Wochen zurückliegt (abhängig vom Conversion-Tracking-Zeitraum).
Google Analytics nutzt standardmäßig oft das Modell „Datengetrieben“ (im früheren Universal Analytics war „Letzter indirekter Klick“ häufiger Standard). Hier wird die Conversion der letzten Quelle vor der direkten Eingabe zugeschrieben. Wenn ein Nutzer also auf eine Anzeige klickt, die Seite verlässt und Tage später über eine organische Suche wiederkommt und konvertiert, würde Analytics die Conversion tendenziell der organischen Suche zuordnen, während Ads sie (je nach Modell und Zeitraum) dem Anzeigenklick zurechnen kann. Solche detaillierte Berichte findest Du in beiden Systemen.
Zählmethoden für Conversions:
Google Ads kann so eingestellt werden, dass es jede Conversion nach einem Klick zählt (relevant z.B. für Verkäufe) oder nur eine Conversion pro Klicker (relevant z.B. für Leads).
Google Analytics zählt in der Regel Ziele oder Transaktionen pro Sitzung. Der Bericht Verhalten in Analytics kann hier zusätzliche Einblicke geben.
Ein Beispiel: Ein Nutzer klickt am Montag auf Deine Google Werbung, kauft aber nicht sofort. Am Mittwoch kommt er über einen organischen Suchtreffer erneut auf Deine Seite und tätigt den Kauf. Google Ads könnte (je nach Attributionsmodell und Conversion-Fenster) die Conversion dem Anzeigenklick vom Montag zuweisen. Google Analytics würde die Conversion wahrscheinlich dem organischen Suchtreffer vom Mittwoch zuordnen. Beide Systeme hätten „Recht“, aber aus ihrer jeweiligen Perspektive, und liefern relevante Informationen für unterschiedliche Aspekte Deiner digitalen Analyse.
Um Klarheit zu gewinnen und die Daten optimal aus beiden Systemen zu nutzen, gehe systematisch vor:
Attributionsmodelle prüfen und abgleichen:
Überprüfe, welche Attributionsmodelle in Google Ads (unter Tools und Einstellungen > Messung > Attribution) und Google Analytics (unter Verwaltung > Attributionseinstellungen) für Deine primären Conversion-Aktionen aktiv sind. Notiere Dir die Unterschiede.
Das „Letzter Klick“-Modell in Ads stellt den Fokus stark auf die direkte Anzeigenleistung, während datengetriebene oder lineare Modelle in Analytics einen breiteren Blick auf die Touchpoints ermöglichen und Dir helfen, den Beitrag jedes Kanals zum Erreichen potenzieller Kunden besser einzuschätzen.
Conversion-Tracking-Setup analysieren:
Stelle sicher, dass Dein Conversion-Tracking in beiden Systemen korrekt implementiert ist. Werden dieselben Aktionen als Conversions erfasst? Manchmal werden in Ads andere oder zusätzliche Conversions getrackt als in Analytics (z.B. Anrufe über Anzeigen).
Achte auf das Conversion-Fenster in Google Ads (z.B. 30 oder 90 Tage) und das Lookback-Window in Analytics. Längere Zeiträume in Ads können dazu führen, dass Conversions Klicks zugeordnet werden, die weit zurückliegen und in Analytics einer anderen Quelle zugeschrieben werden.
Importierte Daten und Zählzeitpunkte berücksichtigen:
Importierst Du Google Analytics-Ziele in Google Ads? Dann achte darauf, dass Ads die Daten erst ab dem Importdatum zählt. Analytics hingegen zählt ab dem Moment der Interaktion.
Der Zeitpunkt der Conversion-Zählung unterscheidet sich: Google Ads zählt die Conversion zum Zeitpunkt des Klicks, der zur Conversion führte. Google Analytics zählt die Conversion zum Zeitpunkt, an dem sie tatsächlich stattfindet. Das kann bei längeren Entscheidungsprozessen zu deutlichen Unterschieden in tagesaktuellen Berichten führen. Eine Conversion, die am 5. des Monats stattfindet, aber auf einen Klick vom 28. des Vormonats zurückgeht, erscheint in Ads-Berichten für den Vormonat, in Analytics-Berichten für den aktuellen Monat.
Fokus auf Trends, nicht auf 1:1-Übereinstimmung: Perfekte Übereinstimmung ist selten. Wichtiger sind konsistente Trends und die Entwicklung Deiner Key Performance Indicators (KPIs) über die Zeit für schnelle Datenanalysen.
Nutze den Modellvergleichsbericht in Analytics: Unter Werbung > Attribution > Modellvergleich in GA4 kannst Du sehen, wie sich unterschiedliche Attributionsmodelle auf die Verteilung Deiner Conversion-Credits auswirken würden. Das hilft, den Einfluss verschiedener Kanäle besser zu verstehen. Auch benutzerdefinierte Reports können hier hilfreich sein.
Definiere eine „Source of Truth“: Für bestimmte Entscheidungen (z.B. die reine Anzeigenoptimierung) kann Google Ads die primäre Datenquelle sein. Für eine ganzheitliche Betrachtung der Customer Journey und der Website-Performance ist oft Analytics führend. Triff eine bewusste Entscheidung, welches Tool für welche Fragestellung die Hauptinformationsquelle ist.
Berücksichtige die Datenlatenz: Es kann bis zu 72 Stunden dauern, bis alle Daten in Google Ads und Analytics vollständig verarbeitet und abgeglichen sind. Vergleiche keine brandaktuellen Daten.
Conversion-Qualität im Blick behalten: Achte nicht nur auf die Anzahl der Conversions, sondern auch auf deren Qualität (z.B. durchschnittlicher Bestellwert, Lead-to-Sale-Rate). Diese Metriken helfen, den wahren Wert Deiner Kampagnen über beide Systeme hinweg zu bewerten und Deinen ROI verbessern.
Q: Ist Google Ads oder Google Analytics „richtiger“?
A: Beide Systeme sind in ihrer jeweiligen Messlogik „richtig“. Sie beantworten unterschiedliche Fragen und liefern wertvolle Informationen für spezifische Zwecke. Ads zeigt, wie Deine Anzeigen performen; Analytics, wie Nutzer auf Deiner Seite interagieren und welche Wege zu Conversions führen. Bei spezifischen Fragen kann auch die offizielle Google Analytics-Hilfe weiterführende Erklärungen bieten.
Q: Wie stark dürfen die Zahlen voneinander abweichen?
A: Abweichungen von 10-20% können je nach Branche, Tracking-Setup und Komplexität der Customer Journey durchaus normal sein. Bei deutlich größeren, unerklärlichen Diskrepanzen solltest Du Dein Tracking-Setup und die Einstellungen gründlich prüfen, um sicherzustellen, dass Du Daten optimal erfasst.
Q: Sollte ich meine Analytics-Conversions in Google Ads importieren?
A: Das kann sinnvoll sein, um eine einheitlichere Datenbasis für die Gebotsoptimierung in Ads zu nutzen, besonders wenn Analytics eine umfassendere Sicht auf die Conversions hat (z.B. Cross-Device-Verhalten besser abbildet). Bedenke aber die unterschiedlichen Attributionslogiken, bevor Du entscheidest, wie Du diese Daten zur Leistung nutzt.
Unterschiedliche Messdaten in Google Ads und Google Analytics sind also kein Grund zur Panik, sondern ein normaler Aspekt bei der Nutzung dieser leistungsstarken Werkzeuge. Der Schlüssel liegt darin, die Ursachen – primär abweichende Attributionsmodelle und Zählmethoden – zu verstehen.
Hör auf, Dich im Datendschungel zu verirren oder „Fehler“ zu suchen, wo systembedingte Unterschiede bestehen. Nutze stattdessen das hier gewonnene Wissen, um Deine Berichte ab sofort souverän zu interpretieren und aufschlussreicherer Informationen für Deine Strategie zu gewinnen. Vergleiche nicht Äpfel mit Birnen, sondern ziehe aus jedem System die für Deine Ziele relevanten Informationen. So triffst Du fundierte Entscheidungen, steigerst Deine Budgeteffizienz und erzielst nachhaltig bessere Ergebnisse im Umgang mit Deinen potenziellen Kunden.
Deine nächste digitale Analyse startet jetzt – mit einem klareren Blick und dem Fokus auf das Wesentliche.
Quellen:
https://support.google.com/google-ads/answer/6259715
Alle Preisangaben zzgl. der gesetzlichen Mehrwertsteuer. Google ist eingetragene Marken der Google LLC. Google Richtlinie: Zusammenarbeit mit Drittanbietern.
Wir, die Ad Agentur in Wien, haben uns auf die Analyse, Betreuung und Optimierung von Google Ads Kampagnen spezialisiert. Wir nutzen Anruftracking & ROI-Kalkulationen. So können wir Ihren Google Ads Erfolg durch den Fokus auf Ihre Conversions maximieren und transparent darstellen.
Sie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr Informationen