Diese Frage ist absolut verständlich und auf den ersten Blick logisch. Doch die Realität der heutigen, KI-gesteuerten Suchergebnisseite ist weitaus komplexer. Das Auslassen bezahlter Anzeigen auf deine eigene Marke – das sogenannte Brand Bidding – ist keine Sparmaßnahme, sondern eine verpasste strategische Chance, die dich am Ende teuer zu stehen kommen kann.
Warum Brand Bidding heute unverzichtbar ist
Du denkst vielleicht, wenn dein Unternehmen organisch ganz oben steht, ist alles erledigt. Doch hier lauern Fallstricke:
Verlorene Kontrolle: Google entscheidet bei organischen Ergebnissen über Titel, Beschreibung und Links. Du hast wenig Einfluss darauf, was Nutzer sehen.
Verpasste Sichtbarkeit: Selbst bei Top-Rankings konkurrieren andere Inhalte auf der Seite um Aufmerksamkeit. Dein Wettbewerb ist nur einen Klick entfernt.
Wettbewerber lauern: Wenn du deine Marke nicht aktiv besetzt, schaffst du ein Vakuum. Deine Konkurrenz kann diesen Platz mit eigenen Anzeigen füllen und potenzielle Kunden abfangen, die bereits nach dir suchen.
Brand Bidding ist der strategische Zug, um diese Herausforderungen direkt anzugehen und deine digitale Präsenz zu sichern.
So sicherst du dir die Vorherrschaft auf der Suchergebnisseite
Deine eigene Marke in Google Ads zu verteidigen, ist ein klares Statement und sichert dir entscheidende Vorteile. Hier erfährst du, wie du die Kontrolle über deine Online-Identität übernimmst:
Volle Kontrolle über deine Botschaft
Ein organisches Suchergebnis ist wertvoll, aber eine bezahlte Anzeige ist dein präzise gestaltetes Aushängeschild. Du hast die volle Kontrolle über alle angezeigten Informationen.
Gezielte Führung: Leite Nutzer exakt auf die Landingpage, die zum gewünschten Ziel führt. Statt auf deiner allgemeinen Startseite zu landen, schickst du sie direkt zur Terminbuchung, zu speziellen Angeboten oder auf eine Seite für ein kostenloses Erstgespräch. Das verkürzt den Weg zur Conversion signifikant.
Dominanz im sichtbaren Bereich: Eine Anzeige an erster Stelle, kombiniert mit deinem organischen Ranking, sichert dir die Vormachtstellung auf der Ergebnisseite. Du verdrängst Wettbewerber und weniger vorteilhafte Inhalte nach unten. Diese Dominanz signalisiert Stärke und Vertrauen.
„Unfair Advantage Policy“ (seit April 2025): Eine Google-Richtlinienänderung erlaubt es Werbetreibenden, potenziell mehrere Anzeigenplätze auf derselben Ergebnisseite zu besetzen. Wenn du diesen Platz nicht selbst beanspruchst, schaffst du ein Machtvakuum, das konkurrierende Marken nur zu gerne füllen werden.
Mehr Klicks ohne Kannibalismus-Sorgen
Die Befürchtung, bezahlte Anzeigen würden Klicks von deinen organischen Suchergebnissen „kannibalisieren“, ist weit verbreitet. Die Daten zeigen jedoch ein anderes Bild: Eine Kombination aus bezahlten Anzeigen und einem organischen Top-Ranking führt zu einem synergistischen, inkrementellen Anstieg der Gesamtklicks.
Eine prominente Anzeige erregt mehr visuelle Aufmerksamkeit. Viele Nutzer, die aktiv nach einer Lösung suchen, klicken auf die Anzeige, weil sie eine direktere Aktion verspricht. Das Ergebnis: Du gewinnst unterm Strich mehr Traffic von hochinteressierten Nutzern, die bereits nach dir suchen.
Deine Schritte zu einer erfolgreichen Brand-Kampagne
Eine effektive Brand-Kampagne muss nicht komplex sein. Hier sind die wesentlichen Schritte, um loszulegen:
Separate Kampagne erstellen: Richte eine eigene Google Ads Kampagne ausschließlich für deine Marke ein. Das ermöglicht dir maximale Kontrolle über Budget und Gebotsstrategien.
Keywords präzise wählen: Biete auf den exakten Namen deiner Marke, deines Unternehmens, deiner Produkte und relevanter Schreibweisen (z.B. Tippfehler). Nutze dabei Broad Match Modifier (wenn noch verfügbar) oder Phrase Match, um Relevanz zu sichern.
Anzeigentexte optimieren: Gestalte Anzeigen, die deine Alleinstellungsmerkmale hervorheben und eine klare Handlungsaufforderung enthalten. Nutze alle verfügbaren Anzeigenerweiterungen wie Sitelinks, Callouts und strukturierte Snippets, um deine Präsenz zu maximieren.
Praxis-Tipps & Benchmarks für deine Markenverteidigung
Niedrige Klickpreise (CPCs): Bieten auf die eigene Marke ist außergewöhnlich kostengünstig. Dein Qualitätsfaktor ist bei markenbezogenen Keywords meist sehr hoch, was Google mit extrem niedrigen Klickpreisen belohnt. Ziel sind oft nur wenige Cent pro Klick.
Wettbewerber verteuern: Gleichzeitig wird es für Konkurrenten, die auf deinen Namen bieten, aufgrund der geringeren Relevanz ihrer Anzeigen deutlich teurer. Jeder Euro, den du in deine Markenverteidigung investierst, macht einen Angriff für deine Konkurrenz exponentiell kostspieliger.
Impression Share über 95 %: Überwache deinen Impression Share für deine Brand-Kampagne. Dein Ziel sollte es sein, bei Suchen nach deinem Namen in über 95 % der Fälle sichtbar zu sein. Ein niedrigerer Wert weist auf Lücken in deiner Verteidigung hin.
Erkenntnisse für deine Gesamtstrategie: Brand-Kampagnen liefern wertvolle Einblicke. Sie zeigen dir, wie oft nach deinem Namen gesucht wird und wie diese Suchen zu Conversions beitragen, oft als letzter, entscheidender Klick in der Customer Journey (Assisted Conversions).
Regelmäßige Optimierung: Auch Brand-Kampagnen profitieren von laufender Analyse. Vergleiche die Leistung mit generischen Kampagnen und passe deine Gebotsstrategien und Anzeigentexte an, um maximale Effizienz zu erzielen.
FAQ zu Google Ads und deiner Marke
Q: Was kostet Brand Bidding auf Google Ads?
A: Brand Bidding ist aufgrund des hohen Qualitätsfaktors extrem kosteneffizient. Die Klickpreise (CPCs) liegen oft nur bei wenigen Cent, deutlich unter denen für generische Keywords.
Q: Kannibalisiert Brand Bidding meine organischen Klicks?
A: Studien und die Praxis zeigen das Gegenteil: Eine Kombination aus bezahlten Brand-Anzeigen und organischen Top-Rankings führt zu einem synergistischen Effekt und mehr Gesamtklicks.
Q: Warum sollte ich auf meine eigene Marke bieten, wenn ich organisch schon oben bin?
A: Du sicherst dir damit die volle Kontrolle über deine Botschaft, dominierst die Suchergebnisseite, verdrängst Wettbewerber und profitierst von sehr günstigen Klickpreisen.
Fazit: Deine Marke aktiv schützen und wachsen lassen
Das Bieten auf die eigene Marke ist eine grundlegende Säule einer robusten Online-Präsenz im Jahr 2025. Es geht um Kontrolle, Effizienz, aktive Verteidigung und nachhaltiges Wachstum. Du schützt nicht nur deinen bestehenden Markenwert, sondern maximierst auch die Rendite aller anderen Marketing-Aktivitäten, die Nutzer erst dazu gebracht haben, nach dir zu suchen.
Die Frage ist also nicht, ob du es dir leisten kannst, auf deine Marke zu bieten, sondern ob du es dir leisten kannst, es nicht zu tun.
Möchtest du herausfinden, wie eine professionelle Brand-Kampagne für dein Unternehmen aussehen kann und welches ungenutzte Potenzial darin steckt? Dann lass uns unverbindlich darüber sprechen, wie du deine Online-Sichtbarkeit und Conversion-Rate auf das nächste Level heben kannst.